Ffion Morgan 02 - Spiel der Lügner by Mackintosh Clare

Autor:Mackintosh, Clare [Mackintosh, Clare]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2023-12-02T00:00:00+00:00

DREIUNDZWANZIG

SONNTAG | FFION

Bis Ffion Huw weggeschickt hat und zurück zum Eingang von Carreg Plas gegangen ist, parkt schon ein Fahrzeug der Spurensicherung am Tor neben Jims Hundevan. Lautes Bellen aus dem Hof legt nahe, dass Foster bereits losgelegt hat, und Ffion ist froh, dass Dave nicht hier ist, der zweifellos spielen wollen würde.

Um sechs Uhr morgens hat Ffion den sich sträubenden Dave um Mams Haus herumgelockt und durch die Hintertür geschoben. »Leise!«, sagte sie, als er zu heulen begann. »Du weckst noch …«

»Ffion Morgan!« Mam erschien in ihrem Morgenmantel in der Küchentür. »Du hast Glück, dass ich kein Gewehr besitze.«

»Ich habe meinen Schlüssel benutzt, Mam. Einbrecher haben keinen …«

Angewidert sah Mam zu Dave. »Für Einbrecher würde ich das auch nicht brauchen.«

»Bitte, Mam. Dieser Vermisstenfall zieht sich hin, und ich habe keine Zeit, eine dauerhafte Lösung zu finden. Nur heute, bitte. Caru ti … Hab dich lieb.« Ffion floh, wobei sie halb damit rechnete,, dass Dave sie auf dem Weg einholte und von hinten zu Boden warf.

So ungern sie es zugibt, Huw hat recht, was Dave angeht. Ffion muss das Tierheim anrufen und sie bitten, ihn zurückzunehmen. Sie hat schon sämtliche Dogwalker in der Gegend durch, alle haben sich geweigert, es ein zweites Mal mit Dave zu versuchen. Sein Ruf ist so schlecht, dass ein Hundesitter in einem zehn Meilen entfernten Dorf direkt absagte, ohne ihn überhaupt gesehen zu haben. Sobald dieser Fall abgeschlossen ist, wird Ffion vor den Tierheimleuten auf die Knie gehen und ihre Niederlage eingestehen.

Als sie den Hof erreicht, sind Jim und Foster nirgends zu sehen. Vor Miles’ Studio hat die Spurensicherung ein Zelt aufgestellt, vor dem ein uniformierter Officer wacht. Es hat angefangen zu nieseln. Glitzernde Tropfen haften auf der Zeltplane, und der Officer hat seinen Kragen hochgeklappt.

Ffion hört aufgeregtes Bellen. Sekunden später kommt Foster hinter dem Stallblock vor, und Jim lässt ihm mehr Leine. Der Hund hat eine Geruchsfährte aufgenommen. Sie gehen in Richtung Bergpfad, und Ffion blickt ihnen nach, bis sie im Wald verschwunden sind. Dort geht es direkt zum Camp.

»Der Gerichtsmediziner hat den Tod bestätigt und die Spusi die Leiche gefilmt«, sagt Leo. »DCI Boccacci hat den Transport in die Gerichtsmedizin genehmigt.«

Sie warten in dem Zelt, während Miles von dem Stuhl gehoben und in einen Leichensack gelegt wird. Es ist ein aufwendiger Prozess, bei dem jeder Schritt mit der Kamera aufgenommen wird. Miles’ Hände sind in Plastik gehüllt, um mögliche Beweise unter seinen Fingernägeln zu sichern, und auf einem großen Stück Papier neben dem Leichensack hat die Spurensicherung Miles’ Tascheninhalt ausgelegt: eine Brieftasche, eine Armbanduhr und ein iPhone. Ffion steckt alles einzeln in Beweismittelbeutel und beginnt, sie zu beschriften.

»Er muss seinen Angreifer gekannt haben«, sagt Leo. »Es gibt keine Spuren von einem Kampf, also muss Miles ihm die Tür geöffnet und sich wieder hingesetzt haben, um weiterzuarbeiten. Er war besessen davon, dass ja keine Informationen nach draußen dringen, also hat er auf keinen Fall jemanden bei seiner Arbeit zuschauen lassen, es sei denn, er kannte ihn.«

»Der Mörder hat gewartet, bis Miles wieder saß, und ihn dann von hinten angegriffen, als er sich weniger gut wehren konnte.

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